Eine interessante Herangehensweise, um Scrum im Unternehmen zu etablieren, habe ich auf dem Scrum Day 2009 von Dr. Andrea Tomasini mitgenommen – der Einsatz von Tiger Teams.
In dem dort gezeigten Beispiel, wurde Scrum anhand eines für das Unternehmen strategisch wichtigen Pilotprojekts erfolgreich verbreitet. Wie man das richtige Pilotprojekt identifiziert, beschreibt Mike Cohn in einem kürzlich verfassten Artikel. Hat man das Pilotprojekt im Unternehmen ausfindig gemacht, geht es an die richtige Besetzung des Teams. Hierzu wählt man die besten Leute aus dem Unternehmen aus bzw. diejenigen, die über Erfahrungen mit agiler Softwareentwicklung verfügen. Die Sprunglatte für das erste Projekt setzt man so hoch an, dass man noch drüber springen kann oder mit anderen Worten, dass das Ziel gut erreichbar ist und genügend Business Value geliefert werden kann. Man erzielt somit den Effekt, dass einerseits das Team den Scrum Prozess verinnerlicht und anderseits, ein erfolgreiches Projekt hochgehalten werden kann. Dies dient anschließend dazu, Argumente für den Einsatz von Scrum zu finden. Das vorrangige Ziel des Tiger Teams wird nun deutlich – es soll Scrum an andere weitergeben.
Auf dem Scrum Day (hier mein Rückblick) brachte Tomasini dazu folgendes Beispiel an: Das Pilotprojekt wurde erfolgreich durchgeführt und gelauncht. Nun sollten auch alle anderen aus der Entwicklungsabteilung in fünf neue Teams aufgeteilt werden. Dazu wurden alle notwendigen Personen in einen Raum zusammengebracht, um sich unter der Bedingung – jedes Team soll zwei Personen aus dem Tiger Team aufnehmen – zusammenzustellen. Das Involvement und die Evolution der Teams wurden dabei quasi von Grund auf mitgeliefert.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht bzw. dasselbe Vorgehen gewählt?