„Agile is about slowing down. Not to plan, but to think and explore. Not to figure out how to meet the deadline, but to make sure we build the right thing. Not to take on more, but to take on less.“
// Thorbjørn Sigberg
Passend zum Jahreswechsel kam mir das Wort „zeitgemäß“ in den Sinn. Nehmen wir als Beispiel einen Besuch im Café in der Mittagspause. Ich bekomme in einem Einwegbecher meinen Latte Macchiato in die Hand und verlasse das Geschäft. Nach 20 Minuten schmeiße ich den Becher in den Mülleimer und kümmere mich wieder um meine Arbeit.
Millionen von Menschen machen das, vielleicht sogar täglich. Nichts Verwerfliches auf den ersten Blick. Eigentlich ist es aber ein großes Thema. Ein sehr Großes. Zu viel für eine Randnotiz. Hier nur die Schlagworte: Verpackungsmüll, Milch, Tierhaltung, fairer Kaffee.
Tauschen wir die Worte einmal gegen ebenso zeitgemäße Begriffe: Agil, Scrum, Kanban, Transformation. „Agil sein“ wird vor allem mit dem Austausch von Methoden gleichgesetzt oder mit Geschwindigkeit verbunden. Dabei geht es genau um das Gegenteil: Es geht um eine andere Mentalität.
Nichts ist dabei so zeitgemäß, wie auf die Bremse zu treten und sich um Nachhaltigkeit zu kümmern. Agilität braucht Zeit und Raum, um komplexe Sachverhalte zu verstehen, Probleme zu lösen, den eigenen Status quo zu hinterfragen und die Organisation auf den Kopf zu stellen.
Wie agil ist mein Unternehmen, meine Prozesse oder meine Haltung? Was bedeutet „agil“ für mich? Wie nachhaltig gehe ich mit meinen Mitarbeitern um? Wie mit meinen Kunden? Welchen Wert hat ein Kunde für mich? Arbeite ich nur für Aktionäre oder Investoren? Was für eine Führungskraft bin ich? Wann habe ich zum letzten Mal jemanden gelobt? Wann wurde ich zum letzten Mal gelobt? Nach welchen Werten handle ich? Macht mich der Jahresbonus wirklich glücklicher? Bin ich zufrieden mit dem, was ich tue? Denke ich an Auslastung oder Freiraum? Gebe ich klare Ziele vor? Wie oft lache ich am Tag? Verändern wir uns wirklich? Woran mache ich das fest? Wie leben wir Nachhaltigkeit im Unternehmen? Woher kommt der Kaffee, den ich trinke?
Ich weiß, diese Randnotiz ist fast eine Neujahrsansprache. Aber ich bin der Meinung: Es ist höchste Zeit!
Einmal im Quartal halte ich meine Leser*innen mit einer persönlichen Randnotiz zu agilen Themen auf dem Laufenden. Melde dich gerne einfach an.