Vor kurzem fand die amerikanische Basketball-Liga in einem packenden Play-off-Finale der Dallas Mavericks gegen die Miami Heat ihr Ende. Hervorzuheben ist ein Spieler, der über Jahre bemerkenswerte Leistungen in der NBA erzielt und als „German Wunderkind“ oder „Dunking Deutschman“ bekannt ist. Dirk Nowitzki rückt in der Reihe berühmter Persönlichkeiten wie Franz Beckenbauer, Steffi Graf oder Michael Schumacher einige Plätze nach vorne. Sie interessieren sich nicht für Basketball? Nun, ich muss zugeben, ich auch nicht. Gestatten sie mir jedoch einen kleinen Ausflug in die Welt des Sports und die folgende Analogie.
Das Spiel war für Dirk Nowitzki an diesem großen Finaltag sehr durchwachsen, wie die FAZ anschließend berichtete:
„Nowitzki ist für keine Sekunde in Deckung gegangen. Er hat einfach weitergemacht. Das allein ist noch kein Beleg für seine Extraklasse und kein Pluspunkt gewesen für die Wahl zum besten Spieler der Play-off-Runde. Man kann auch grandios scheitern. Nowitzki aber beeindruckte mit der Art, wie er sich dem Verlust seiner Präzision stellte, wie er einen kleinen Misserfolg nach dem anderen wegsteckte. Er ist ohne Lamentieren ausgekommen, ohne Gesten oder Versuche, Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen, ohne Diskussionen mit Schiedsrichtern. Er hat nichts versucht, um von seinem Defizit abzulenken. Er hat sich damit auseinandergesetzt und so wieder die Balance gefunden. (….) Am Sonntag hat es 36 Spielminuten gedauert, bis Nowitzki vor Augen führte, was einen sehr guten Spieler von einem Champion unterscheidet: der Kopf.“ [Frankfurter Allgemeine Zeitung via nba.de]
Als ich den Artikel las, ist mir mein Alltag mit agilen Teams in den Sinn gekommen. In der täglichen Arbeit mit den Teams stelle ich immer wieder fest, dass es ähnlich wie bei Sportlern Höhen und Tiefen gibt. Beispielsweise verlaufen manche Sprints wie das Spiel für Dirk Nowitzki: einiges läuft schief für das Team, nervt in der täglichen Arbeit oder wirft das Team zurück. Gegen Ende reißen sie das Ruder vielleicht herum und steuern sicher in den Hafen. Dabei haben sie sich vielleicht selbst übertroffen, daran erinnert was sie in der Lage sind als Team zu leisten oder gezeigt, dass sie als Team den Unterschied machen können und Hochleistung erzielen. Hilfreich dabei ist es, wenn man sich wie beim Sport an das Regelwerk hält und sich auf die Erfahrungen beruft, die man auf dem Weg gemacht hat. Leidenschaft, Einsatzbereitschaft und die richtige Einstellung verschaffen jedem im Team das entsprechende Erfolgserlebnis am Ende und machen den Unterschied.
Als Scrum Master, Agiler Coach, Manager oder Kollege sollten wir sie dabei unterstützen.
Hier ein interessanter sechsminütiger Zusammenschnitt des Finalspiels aus verschiedenen Perspektiven: