Ich stelle ihnen heute Patrick Fritz, Geschäftsführer der Pionierbasis und Lehrbeauftragter an der FH Vorarlberg, als meinen Interviewpartner vor. Patrick schreibt aktuell seine Dissertation an der Universität Innsbruck zum Thema „Virtuelle Communities in der Produktentwicklung“. Neben seiner Anstellung als Lehrbeauftragter an der FH Vorarlberg im Bereich Projekt- und Prozessmanagement hat er kürzlich Pionierbasis ins Leben gerufen.
Seine „Lehrjahre“ hat Patrick in der Projektmanagement Beratung verbracht. Anschließend wechselte er an die FH Vorarlberg zurück, um Jahooda aufzubauen. Nachdem das Projekt auslief, entschied er sich die erfolgreiche Plattform im Rahmen eines Spin-Offs weiterzuführen. Auf diesem Wege ist die Pionierbasis (ich berichtete) entstanden.
Lesen Sie weiter, welche Praxistipps Patrick während seiner Arbeit als Projektmanager (nach IPMA) und Certified Scrum Master (CSM) gemacht hat…
1. Was motiviert dich in dem was du tust?
Mir gibt es Kraft und Energie Brücken zwischen Unternehmen zu bauen und ihnen den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Das Rad muss nicht zweimal erfunden werden, es passiert aber in der Praxis allzu häufig. Auf Erfahrungen anderer Unternehmen aufzubauen ist ein wertvoller Schatz den es zu heben gilt. Weiterführend spielt für mich der Grundgedanke von der Konkurrenz zur Kooperation eine große Rolle. Der anschließende Transfer in die Lehre ist für mich eine unheimliche Bereicherung.
2. Wie versuchst du, dich ständig weiterzuentwickeln?
Aktuell bieten wir über die Pionierbasis Arbeitskreise zu den Bereichen Software- und Produktentwicklung, sowie Logistik an. Die einzelnen Workshops zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten sind die größte Weiterbildungsmöglichkeit die es geben kann, da kein Workshop dem anderen gleicht. Es ist sozusagen eine Weiterbildung „on demand“, getrieben von den Bedürfnissen der Partner.
3. Aus welchem deiner Fehler oder schwierigen Projektsituationen hast du am meisten gelernt?
Ich kann hier beim besten Willen keinen spezifischen Fehler nennen. Wichtig ist es für sich selbst und sein Umfeld einen „Fehlerkultur“ zu entwickeln, denn nur daraus kann man wirklich lernen. Fehler müssen erlaubt sein und ich mache sie ständig!
4. Hast du eine Lieblingssoftware, um deine tägliche Arbeit zu erledigen, zu vereinfachen oder zu organisieren?
Der größte Produktivitätsschub hat sich für mich durch die Umstellung auf reine Web-Anwendungen ergeben. Meine Mails organisiere ich zwischenzeitlich über Google Gmail, ebenso den Kalender und Dokumente die für die gemeinsame Bearbeitung freigegeben sind. Hinsichtlich Projektmanagement Software hat mich ZCOPE (www.getzcope.com) überzeugt. Wobei ich hier den Schwerpunkt weniger auf der Planungsebene als vielmehr auf der Kommunikationsseite sehe. Aufgrund dieser Erfahrungen bin ich mit der Entwicklung einer eigenständigen Kommunikationslösung beschäftigt.
5. Welchen Tipp gibst du angehenden Projekmanagern mit auf den Weg?
Immer wieder andere! Was mich momentan sehr stark packt ist der Einfluss der agilen Methoden auf das klassische Projektmanagement. Hier können beiden Seiten viel voneinander lernen, wobei der Innovationsschub eindeutig von den agilen Methoden ausgeht. Aktuell spiele ich mit meinen Studenten in den Grundlagenkursen sehr gerne Planning Poker. Die Aufwandsschätzungen haben sich gerade bei Anfängern enorm verbessert.
6. Welche drei fachspezifischen Blogs oder Websites liest du regelmässig bzw. kannst du empfehlen?
- www.pm-blog.com von meinem Kollegen Stefan Hagen
- www.borisgloger.com zum Thema SCRUM von Boris Gloger
- www.systemische-professionalitaet.de von Bernd Schmid dem Begründer des ISB (Institut für systemische Beratung in Wiesloch)
7. Welches Buch liest du gerade oder empfiehlst du als Pflichtlektüre?
- Agile Softwareentwicklung mit verteilten Teams von Jutta Eckstein
- Agile Product Management with Scrum: Creating Products That Customers Love von Roman Pichler
Hinweis: 1. Online Scrum Konferenz
Mit Pionierbasis bieten wir den Arbeitskreis Softwareentwicklung an. Dabei tauschen sich Unternehmen aus der Bodenseeregion zu ihren aktuellen Anliegen aus. Dabei kommt erstaunlich oft das Thema Agilität, insbesondere SCRUM auf. Man könnte sagen es hat sich zu einem Dauerbrenner entwickelt. Immer mehr Unternehmen beschließen auf den agilen Zug aufzuspringen. Basierend auf dieser Erfahrung haben wir die 1. Online-Konferenz zum Thema Scrum entwickelt, die im Januar 2011 startet:
- 8 Online-Interviews mit den führenden SCRUM-Experten
- Individuelle Fragen werden mit Teilnehmern und Referenten besprochen
- Sämtliche Inhalte sind 24 Stunden, 7 Tage die Woche auf Abruf verfügbar
- Laufzeit: Vom 31.01.2011 bis 10.02.2011
- Kosten: € 300 exkl. MwSt. (Gruppenpreise auf Anfrage)
- Anmeldung: Bis 24.01.2011 bei mir
Weitere Informationen auf www.pionierbasis.com.