Interview

7 interessante Antworten von Katja Roth

Im heutigen Interview wird es gleich doppelt erfreulich: Katja Roth berichtet heute über ihre Erfahrungen aus ihrem Arbeitsalltag als Projektmanagerin und Coach in unserer Interviewreihe. Zudem freuen wir uns sehr, dass sie zukünftig diesen Blog mit ihren Blogartikeln bereichern wird.

Katja (40) verfügt über sechs Jahre Erfahrung in der Anwendung von agilen Methoden und ist seit vielen Jahre im Projektmanagement tätig. Als Softwareentwicklerin und technische Projektleiterin in das Berufsleben gestartet, wechselte sie vor 5 Jahren endgültig zum Projektmanagement, um von diesem Zeitpunkt an als Projektmanagerin in Hamburger Beratungshäusern zu arbeiten. Diese Erfahrungen spiegeln sich nicht nur in den erworbenen Zertifikaten zum Scrum Master (CSM), Scrum Product Owner (CSPO) oder Zertifizierte Projektmanagement-Fachfrau (GPM, IPMA Level D) wieder, sondern vor allem in den Projekten die sie begleitet und Fachartikeln, die sie verfasst hat.

Jüngst hat Katja sich dazu entschieden Freiberuflich als Projektmanagerin und Coach tätig zu werden. Hier können ihre Kunden vor allem auf das Schwerpunktwissen zu agilen Methoden setzen. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt dabei in der Einführung von Scrum in Unternehmen und dem Aufbau eines agilen Produktmanagements.

Seien sie gespannt auf die sieben interessanten Antworten von Katja und die künftigen Blogbeiträge.

1. Was motiviert dich in dem was du tust?

An jedem Projekt motiviert es mich ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das mein Team dazu befähigt ein oftmals ziemlich eng gestecktes Projektziel gemeinsam mit mir zu erreichen. Meine persönliche Motivation liegt in einem ausgepägten Wissensdurst begründet. Ich finde es toll immer wieder Neues zu entdecken und auszuprobieren.

2. Wie versuchst du, dich ständig weiterzuentwickeln?

Zum einen durch lesen, lesen, lesen… So versuche ich ständig auf dem neuesten Stand zu bleiben, was das agile Vorgehen, Methoden der Teamentwicklung und insbesondere das agile Anforderungsmanagement betrifft. Zum anderen entwickle ich mich natürlich in meinen Projekten, also im wahren Leben, weiter. Durch die vielen Menschen, die mir in unterschiedlichen Unternehmenskulturen begegnen, lerne ich immer wieder neue Aspekte des Projektmanagements kennen. Diese Erfahrungen dokumentiere ich dann in Blogbeiträgen oder in Fachartikeln.

3. Aus welchem deiner Fehler oder schwierigen Projektsituationen hast du am meisten gelernt?

Meine erste Projektmanagementerfahrung habe ich mit dem Wasserfallvorgehen gemacht. Es gab einen gigantischen Projektplan, in dem Arbeitspakete für jeden Projektmitarbeiter definiert waren. Nach Bearbeitung aller Arbeitspakete sollte das Projektziel erreicht sein. Leider war den Mitarbeitern das zu erreichende Ziel überhaupt nicht bekannt, da ja jeder Mitarbeiter lediglich den für ihn relevanten Ausschnitt aus dem Projektplan kannte. Dass die Motivation in dem Projekt nicht besonders ausgeprägt war, kann man sich denken. An dieser Stelle habe ich mich auf das agile Vorgehen besonnen. Hier wird großer Wert darauf gelegt, dass jeder Projektmitarbeiter die Projektvision verinnerlicht haben muss, damit er sein Handeln auf dieses Ziel ausrichten kann. Kombiniert mit einem iterativen Vorgehen erhält man frühzeitig nutzbare Zwischenergebnisse, die ein korrigierendes Eingreifen erlauben.

4. Hast du eine Lieblingssoftware, um deine tägliche Arbeit zu erledigen, zu vereinfachen oder zu organisieren?

Da ich das Getting Things Done-Prinzip liebe und lebe, kann ich Things, ein Tool ausschließlich für den Mac, sehr empfehlen. Es hilft mir auf sehr einfache Art und Weise meine Aufgaben zu organisieren. Für Notizen verwende ich sehr gerne Evernote. Damit habe ich sie immer und überall zur Verfügung. Außerdem gebe ich zu, dass ich immer noch Excel benutze.

5. Welchen Tipp gibst du angehenden Projekmanagern mit auf den Weg?

Ein Projektmanager benötigt auf jeden Fall die räumliche Nähe zu seinem Team. Jede Distanz ist unbedingt zu vermeiden. Er ist nicht Befehlsgeber, sondern jemand, der seinem Team dient, damit es seine Arbeit machen kann. Das kann nur dann gelingen, wenn der Projektmanager jederzeit für sein Team verfügbar ist. Von Einzelbüros weit weg vom Team rate ich unbedingt ab.

Ein weiterer Rat für angehende Projektmanager ist: „Höre auf dein Team!“ Wer weiß besser woran es gerade hakt und wie man die Dinge in den Griff bekommt, als die Menschen, die das Projekt machen?

6. Welche drei fachspezifischen Blogs oder Websites liest du regelmässig bzw. kannst du empfehlen?

Da ich ein Faible für die Rolle des Product Owners habe, lese ich regelmäßig den Blog von Roman Pichler, der sich intensiv mit allen Themen rund um das agile Produktmanagement befasst. Außerdem gefällt mir der Blog von Stefan Hagen extrem gut, weil dort ein sehr breites Spektrum an Projektmanagement-Themen betrachtet wird. Nicht zuletzt bin ich begeisterter Leser der Beiträge in der Lean Software Development Gruppe auf XING, wo mir die konstruktiven Diskussionen zu agilen Themen schon oft nützlichen Input für meine eigenen Projekte geliefert haben.

7. Welches Buch liest du gerade oder empfiehlst du als Pflichtlektüre?

Eines meiner Lieblingsbücher ist „Adrenalin Junkies & Formular Zombies – Typisches Verhalten in Projekten“ von Tom deMarco, et. al. Dort sind typische Projektsituationen unterhaltsam beschrieben inklusive nützlicher Tipps. Aktuell lese ich das Buch „Agile Product Management with Scrum – Creating Products that Customers love“ von Roman Pichler, weil ich mich sehr für das agile Produktmanagement insbesondere in großen Projekten mit mehreren Product Ownern interessiere. In diesem Zusammenhang empfehle ich unbedingt auch das Buch „Scrum mit User Stories“ von Ralf Wirdemann, weil das Arbeiten mit User Stories für mich ein Schlüssel für den Erfolg des agilen Anforderungsmanagements ist.

 

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